- Sulzer
- Sụlzer,1) Johann Georg, Philosoph und Pädagoge, * Winterthur 16. 10. 1720, ✝ Berlin 27. 2. 1779; wurde 1747 Gymnasiallehrer in Berlin (Joachimsthaler Gymnasium), 1763 Leiter der Berliner Ritterakademie und 1775 Direktor der philosophischen Akademieklasse. Er gründete die Schönheit auf das Gefühl, das er als dritte Kategorie neben Erkennen und Wollen stellte. Die Künste haben wie bei J. J. Bodmer moralische Funktion, sie sollen den Menschen sittlich vervollkommnen und zur Weisheit führen. Sulzers Hauptwerk »Allgemeine Theorie der Schönen Künste« (2 Teile, 1771-74) zählt zu den Grundlagenwerken des deutschen Klassizismus. Sulzer setzte sich auch für eine naturgemäße Erziehung im Sinne der Aufklärung ein.A. Tumarkin: Der Ästhetiker J. G. S. (Frauenfeld 1933);A. Rach: Biogr. zur dt. Erziehungsgesch. (1968).2) Simon, schweizerischer Reformator, * Meiringen 23. 9. 1508, ✝ Basel 22. 6. 1585. Der stark von M. Luther beeinflusste Sulzer stand 1533-48 in Bern im Schul- und Kirchendienst, musste jedoch den Zwinglianern weichen. Seit 1549 in Basel (seit 1553 als Antistes), strebte er nach einer Einigung zwischen Lutheranern und Kalvinisten, blieb damit aber weitgehend isoliert. Von Basel aus wirkte er als Superintendent maßgeblich an der Reformation von Baden-Durlach mit.
Universal-Lexikon. 2012.